Schon als Kind zu Anfang des 20. Jahrhunderts erledigt Alphonse Capone, der Sohn eines redlichen italienischen Friseurs, in Brooklyn Botengänge für den Gentleman-Gauner Johnny Torrio. Als Erwachsener verdingt er sich zunächst als Buchhalter. Sobald 1920 jedoch sein Vater stirbt, nimmt Capone erneut den Kontakt zu Torrio auf, den es mittlerweile nach Chicago verschlagen hat. Angelockt vom großen Geld, steigt der Prototyp des amerikanischen Mafioso ins Geschäft mit Bordellen, Alkoholschmuggel und illegalen Kneipen ein. Auch vor Mord schreckt er nicht zurück. Und nach vier Jahren avanciert er zum mächtigsten Mann der Unterwelt – zum berüchtigten ‚König von Chicago‘. Mit Bestechungen und Alibis entrinnt Capone immer wieder dem Arm des Gesetzes, gibt sich über Jahre als ehrenwerter Antiquitätenhändler aus. Schließlich schaltet sich sogar Präsident Hoover ein und beauftragt den FBI, Al Capone zu Fall zu bringen. Die Ermittler verfallen darauf, den Gangster-Boss wegen Steuerhinterziehung vor den Kadi zu ziehen – man durchstöbert alte Rechnungsbücher und beziffert schließlich die Steuerschuld auf über 200.000 Dollar. Trotz Bestechungsversuchen kommt es schließlich 1931 zum Urteilsspruch: Elf Jahre muss Al Capone wegen Steuerhinterziehung hinter Gitter. Am 4. Mai 1932 tritt der Gangsterboss seine Haftstrafe an. Seine damalige Zelle im Hochsicherheitsgefängnis von Alcatraz bei San Francisco ist heute eine Touristenattraktion.
- Peter Deisinger -